Walther Rathenau til Henrik Pontoppidan
Sendt fra Berlin NW. 29. juni 1920

Nobelpreisverleihung

R/B

[tr:] Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft
Präsidium

Berlin NW, 29.Juni 1920.

Herrn Schriftsteller
Henrik Pontoppidan,
Overgaden n. Vandet,
Kopenhagen C.

Hochverehrter Herr Pontoppidan,

für Ihren freundlichen Brief1 danke ich Ihnen aufrichtig, ganz besonders für die angezeigte Sendung Ihrer Werke2, die, falls mir ein kurzer Urlaub im Sommer vergönnt ist, mein Begleiter sein sollen.

Mit Sorgfalt habe ich den übrigen Inhalt Ihres Briefes gelesen, doch es scheint mir, dass die Voraussetzungen, von denen Sie ausgehen, nur auf einer Verwechselung, oder am Ende gar auf einer Mystifikation beruhen können. Sie geben mir sehr eingehende Auskunft über die Verhältnisse bei der Nobelpreisverleihung. Ich habe niemals an irgend jemand, geschweige an Sie, eine diesbezügliche Anfrage gerichtet, 2 denn ich habe mich mein ganzes Leben lang niemals um irgend etwas beworben. Es ist mir aber Ihre freundliche Auskunft gar nicht anders verständlich, als dass sie die Antwort auf irgend eine Anfrage bildet, die von irgend einer Seite, jedenfalls aber nicht von der meinen, an Sie gelangt ist. Haben Sie die Güte, gelegentlich nachzuforschen, welches der wirkliche Vorgang gewesen sein kan.

Mit herzlichem Gruss
in aufrichtiger Ergebenheit
der Ihre
[m. blyant:] Rathenau

 
[1] Brief: Efter alt at dømme er der tale om det brev Pontoppidan havde skrevet til Paul Ernst og derefter bedt Mathide Mann oversætte. Hun begik den fejl at sende det til Rathenau som svarer derpå i dette brev og senere sender brevet til Ernst videre til denne. tilbage
[2] Werke: bogpakken var jo tiltænkt Paul Ernst, så der kan godt havet overlapninger i forhold til hvad Rathenau syv år tidligere har modtaget. tilbage