Wilhelm Schwaner til Henrik Pontoppidan
Sendt fra Berlin-Schlachtensee. 16. august 1927

Berlin – Schlachtensee. 16.8.27.

Sehr werter lieber Herr Pontoppidan!

Im Geiste haben auch wir vom Hause Schwaner am 24.7. Ihren 70. mitgefeiert, mit dem Wunsche, dass Sie noch manches liebe Jahr unter uns weilen und ernst suchen, den Menschen sichere Wege lichtwärts zeigen dürften. Und bald nachher schickten Sie das Abonnementsgeld, sogar den allgemein erbetenen höheren Betrag, woraus ich sah, wie aufmerksam Sie den ganzen "VE"1 lesen. Ich danke Ihnen von Herzen für dieses Liebeszeichen – es tut wohl in schwerer Zeit. Denn es geht uns nicht gut, lieber Herr Pontoppidan. Wir "würgen" uns nur noch so durch von Monat zu Monat, und wissen schon lange kaum noch, wie wir Druck- und Portokosten, Gehälter und Steuern, Hauserhaltungskosten u.a.m. beschaffen sollen. Und bin doch auch 64 alt, und meine arme Frau liegt seit Jahren auf den Tod danieder. Und "drüben" sticken sie in Gold und Wohlleben … Ich muss "nebenher" etwas verdienen. Sie wissen von meinen Pflanzen-, Tier-, Stein-, Stern- und Landschaft-Gottes-Serien – die Lehrer stürzen sich drüber (der Schule und der Jugend wegen); aber kein Verleger wagt den Buchverlag, und ich selber habe nichts. Ob man bei Ihnen in Dänemark diese Bilder einzeln oder als Buch drucken würde? Können, mögen Sie helfen? Wie dankbar wäre ich Ihnen!2

Ihr treu verbundener
Wilhelm Schwaner.

 
[1] VE: d.v.s. tidsskriftet Der Volkserzieher. tilbage
[2] Schwaner medsendte et skrift på seks maskinskrevne sider med titlen "Landschaften Gottes. Deutschland". Von Wilhelm Schwaner. Dette skrift, der ikke gengives her, tilhører sandsynligvis den ovenfor omtalte Landschaft-Gottes-serie. tilbage